Winterthema: Jäckchen für den Hund - alles nur Unsinn?
- Ricarda Hoffmann
- 4. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Wenn es richtig kühl und frostig wird, sehen wir sie wieder - Hund und Hündchen mit Pullovern und Jäckchen in allerlei Farben und Designs. Ist die Hundejacke unnötiger Schnickschnack oder sogar falsch verstandene Tierliebe? Nein, ganz und gar nicht!
Tatsächlich kann es sinnvoll sein, bestimmten Hunde im Winter eine Jack anzuziehen. Dabei geht es nicht um modische Aspekte, sondern um Kälteschutz.

Huskys, Samojeden, Sennenhunde, Spitze, Leonberger, alle Herdenschutz- und Schäferhundrassen gehören zu jenen Hunden, die ein sehr dickes Winterfell entwickeln. Sie - und viele andere Hunde - sind zur kalten Jahreszeit bestens gewärmt. Viele dieser Rassen fühlen sich im Winter sogar wohler als im heißen Sommer. Anderen Hunderassen wie zum Beispiel Dalmatiner, Rhodesian Ridgebacks, Boxer, Bulldoggen oder Windhunde fehlt die wärmende Unterwolle. Das heißt, bei eisigen Temperaturen können solche Hunde frieren.
Die Unterwolle ist die weiche, dichte Schicht unter dem Deckhaar, die Hunde vor extremen Temperaturen schützt. Sie sorgt für Wärmedämmung im Winter und schützt vor Überhitzung im Sommer, wenn sie abgeworfen und richtig gepflegt wurde.
Kleine Hunde trifft es ebenso. Der Körper eines Dackels oder Chihuahua kühlt der geringen Größe wegen schneller aus, als der eines großen Hundes. Außerdem befindet sich der Bauch eines kleinen Vierbeiners deutlich näher am kalten Boden, wodurch die Kältewirkung noch weiter verstärkt wird.
Doch nicht nur die Rasse und die Fehlstruktur entscheiden darüber, ob ein Hund bekleidet werden sollte. Das Immunsystem von Hunde-Senioren kann schwächeln und der typische Muskelschwund im Alter verringert die Fähigkeit des Körpers sich selbst ausreichend zu wärmen. Auch Hunde mit Gelenkproblemen profitieren von der wohligen Wärme einer Winterjacke. So können auch sie Freude an langen Spaziergängen selbst im tiefsten Winter haben. Im Hundesport können Jacken in den Pausen getragen werden, damit die Muskeln nicht zu schnell abkühlen und das Verletzungsrisiko gering gehalten wird.
Ob ein Hund nun wirklich einen Wintermantel braucht, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Natürlich soll ein Hund nicht überhitzen, daher sollten Jacken nur bei echtem Bedarf und wirklich tiefen Temperaturen eingesetzt werden.
Welche Jacken gibt es?
Hundemäntel mit einem Innenfutter aus Fleece und wasserabweisender Oberfläche trocknen schnell und sind für die meisten Hunde geeignet.
Hundemäntel mit Bauchschutz sind ideal für Rassen mit dünnem Bauchfell.
Gesteppte Schneejacken sind für Hunde geeignet, die stundenlang im Schnee rundrum warm eingepackt sein wollen.
Insgesamt ist beim Kauf einer Hundejacke darauf zu achten, dass dem Hund genug Bewegungsfreiheit gelassen wird und das Kleidungsstück leicht an- und auszuziehen ist. Verrutschen darf es auch nicht, sonst wärmt es nicht richtig und herum schlabbernde Stoffe nerven vermutlich auch den entspanntesten Vierbeiner. Am besten probiert ihr die Jacken an, denn manche Hunde haben besondere Körperformen. Es sollte atmungsaktiv und wasserabweisend sein. Halsband oder Geschirr und Leine müssen ebenfalls mit dem Wintermantel kompatibel sein. Hunde, die beim Gassigehen viel toben und rennen, kommen mit dünnerem Material aus, als Hunde, die ganz gemütlich den Weg entlang schlurfen.
Unser Fazit: Ja, Hunde haben früher auch ohne Jacken überlebt und würden dies auch heute noch. Doch wir leben nicht mehr in Höhlen, kalten Hütten oder ähnlichem. Daher darfst du es deiner geliebten Fellnase gern bequem und kuschelig machen. Das ist keine Vermenschlichung, sondern Fürsorge. Niemand friert gern! Die richtige Winterjacke kann für manche Hunde sinnvoll sein!
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